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Man mit Zoster oder Gürtelrose Rücken Gürtelrose / Herpes Zoster

Foto: ©  Mumemories  -  stock.adobe.com

Haben Sie plötzlich ein brennendes Hautareal und später kommen Hautrötungen und kleine Bläschen dazu? Dann könnte es sich um eine Gürtelrose handeln.


Was ist eine Gürtelrose und auf was sollte man achten? Das alles lernen Sie hier:

 


 

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Was ist eine Gürtelrose?

Gürtelrose wird durch die Reaktivierung des Virus Herpes Zoster (HZV) verursacht. Dies ist derselbe Virus, der auch die Windpocken auslöst. Während Herpes-simplex Virusinfektionen häufig nur ein kleines Areal wie z.B. die Lippe betreffen, befällt der HZV Virus häufig gesamte Hautbereiche und die darunter liegenden Nerven – daher der Name: Gürtelrose.

Meistens ist nur eine Körperhälfte betroffen, dabei kann sie allerdings vom Kopf bis zum Fuß auftreten. Häufig zeigt sich in dem befallenen Bereich zuerst ein Brennen und/oder Kribbeln, dann entstehen kleine Rötungen und zuletzt kleine Bläschen. Die Erkrankung kann sehr unangenehm sein und bedarf einer geeigneten Therapie.  

Der Virus bleibt nach einer Windpockeninfektion ein Leben lang im menschlichen Körper. Windpocken sind eine Krankheit, die vor der Einführung der Impfung die meisten Menschen als Kinder durchgemacht haben. Auch wenn Windpocken vorbei sind, bleibt der Virus lebenslang im Organismus und sitzt in den Hirnnerven und den Nervenwurzeln des Rückenmarks. Durch eine Immunschwäche, Abwehr schwächende Medikamente, UV-Strahlung oder Stress kann der Virus als Gürtelrose akut ausbrechen.

 

Unter den genannten Umständen beginnen sich die Viren erneut zu vermehren. Die Viren wandern den Nerv entlang nach außen an die Haut. Im Versorgungsgebiet des Nerven, in den sich die Viren zurückgezogen hatten, tritt dann Gürtelrose auf. Es können alle Körperregionen, das Gesicht, und in eher seltenen Fällen Organe und auch die Augen oder das Gehirn betroffen sein. Es ist wichtig genau zu schauen, ob nicht eine bis dahin unbekannte Grunderkrankung die Ursache für die Reaktivierung der Gürtelrose war.
 

Ist eine Gürtelrose ansteckend?

Der Virus kann über eine Schmierinfektion übertragen werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung ist aber bei Weitem geringer als beispielsweise die Ansteckungsgefahr, die von einem Kind mit Windpocken ausgeht.

 

Welche Symptome treten auf?

Bei der Gürtelrose treten die Symptome örtlich begrenzt auf. Die Symptome treten häufig nur auf einer Körperhälfte auf. Die Symptome der Gürtelrose treten in jenem Hautgebiet auf, das vom betroffenen Hirn- oder Rückmarknerv versorgt wird. Erste Symptome sind meist Abgeschlagenheit, teilweise leichtes Fieber sowie ein Brennen in dem betroffenen Hautgebiet. Teilweise wird auch von Juckreiz berichtet.

 

Ein paar Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome bilden sich einseitig die typischen Hauterscheinungen: Rötung, Bläschen auf gerötetem Grund, die in Gruppen und manchmal auch in Form von Rosetten auftreten und teilweise Blut gefüllt sein können. Nach einigen Tagen platzen und verkrusten die Bläschen, manchmal entstehen auch Narben und verfärbte oder entfärbte Hautstellen (Pigmentierung oder Depigmentierung). Das Abklingen der Symptome kann bei der Gürtelrose bis zu einen Monat dauern.

 

Bei Kindern verläuft eine Gürtelrose zumeist harmlos und ohne Komplikationen. Die Erkrankung heilt fast immer vollständig aus. Bei Erwachsenen kann die Erkrankung durch eine akute Nervenentzündung starke Schmerzen verursachen, die in manchen Fällen chronisch werden können und auch Monate und Jahre nach Ausbruch der Gürtelrose noch bestehen. Das Risiko, an einer schwerwiegenden Form zu erkranken ist vor allem bei einer Gürtelrose im Kopfbereich groß und nimmt mit steigendem Alter zu.

 

Welche Regionen sind häufig betroffen?

Grundsätzlich können alle Körperregionen (Arme, Beine, Bauch, Brust, Rücken, Kopf) betroffen sein. Am häufigsten sind die Nerven der Brust- und Lendenwirbelsäule betroffen. Bei älteren Menschen sind auch häufig Nerven im Gesicht betroffen. In seltenen Fällen sind auch die Hirnnerven beteiligt und Herpes Zoster tritt am Auge oder Ohr auf. Tritt das Virus am Auge auf, kann es zu bleibenden Sehstörungen kommen, am Ohr zu einer Gesichtslähmung. Eine Gesichtslähmung kann auch bei Befall am Hals auftreten.

Bei ausgeprägter Immunschwäche können auch die inneren Organe befallen werden und in ganz seltenen Fällen auch eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns auftreten.

 

Wie erfolgt die Diagnose?

Bei Verdacht auf Gürtelrose soll möglichst sofort ein Dermatologe aufgesucht werden. Ein Dermatologe kann zumeist durch Befragung des Patienten sowie durch Erkennen der typischen Symptome die Diagnose stellen. In unklaren Fällen werden Laboruntersuchungen durchgeführt.

Tritt die Gürtelrose im Gesichtsbereich auf, können auch die Sehnerven bzw. die Hörnerven betroffen sein und zu Problemen führen. Daher sollte in diesem Fall auch ein Augenarzt oder HNO aufgesucht werden.

Es muss auch abgeklärt werden, ob eine bis dahin unbekannte Grunderkrankung die Ursache für die Reaktivierung der Gürtelrose war. Es lohnt nach Krankheiten zu suchen, die noch keine eigenständigen Symptome zeigen, aber eine Immunschwäche hervorrufen. Beispiele dafür sind Krebserkrankungen oder eine HIV-Infektion. Bei Patienten unter 50 Jahren, sollte das Vorliegen einer HIV-Infektion durch entsprechenden Test ausgeschlossen werden. Wir empfehlen auch immer eine Muttermalkontrolle

Welche Therapien gibt es?

Je nach Ausprägung der Erkrankung gibt es verschiedene Therapieoptionen. Wichtig ist, dass eine Therapie schnell eingeleitet wird. Die Therapie besteht aus 3 Säulen. Erstens soll eine ausreichende Schmerztherapie angestrebt werden. Zweitens soll eine antivirale Therapie eingeleitet werden. Dies führt dazu, dass die Viren sich nicht mehr teilen können und sich die Erkrankung nicht weiter ausbreiten kann. Dazu ist es notwendig, die Therapie möglichst rasch zu beginnen. Zuletzt möchte man auch die Haut schützen und den Heilungsprozess mit austrocknenden und antiseptischen Lösungen fördern. Nachgewiesen ist eine schnellere Abheilung und bessere Schmerzkontrolle bei Herpes Zoster durch die zusätzliche Gabe von hochdosiertem Vitamin C und Vitamin D. 

 

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Welche Komplikationen gibt es?

Meistens heilt eine Gürtelrose ohne weitere Probleme ab. Wichtig ist, dass in dieser Zeit eine ausreichende Wundpflege und Sonnenschutz erfolgt. So heilt die Haut im Normalfall folgenfrei ab. Vor allem bei einer Gürtelrose im Gesichtsbereich oder bei älteren Patienten kann es zu Zoster-Neuralgie kommen. Diese macht sich durch starke Schmerzen oder Juckreiz bemerkbar, die lange bestehen bleiben können. Durch eine schnelle Therapie kann diese Folge meistens verhindert werden.

 

 

Kann ich mich schützen?

Es gibt seit einigen Jahren eine Impfung gegen Gürtelrose. Diese wird bei immunsupprimierten Patienten und Patienten über 50 Jahren empfohlen. Es handelt sich um einen Totimpfstoff. Mit diesem können im Gegensatz zum Lebendimpfstoff auch Patienten mit einem geschwächten Immunsystem geimpft werden.

 

Kann ich mich gegen Herpes Zoster impfen lassen?

Ja, es gibt mittlerweile eine Impfung gegen Herpes Zoster. Die Impfung heißt Shingrix® und ist seit 2018 von GlaxoSmithKline zugelassen. Shingrix® ist indiziert zur Vorbeugung von Herpes Zoster (HZ) und postzosterischer Neuralgie (PZN) bei:

Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und älter
Erwachsenen im Alter von 18 Jahren und älter mit erhöhtem Risiko für Herpes Zoster

 

Das Grundimmunisierungsschema besteht aus zwei Dosen: Einer ersten Startdosis gefolgt von einer zweiten Dosis 2 Monate später. Falls es erforderlich ist, das Impfschema flexibel zu handhaben, kann die zweite Dosis im Abstand von 2 bis 6 Monaten nach der ersten Dosis verabreicht werden. Die gesetzliche Krankenkasse erstattet die Impfung derzeit nicht. Wir bieten die Impfung nur für unsere BestandspatientInnen im Rahmen der Sprechstunde zum Apothekenverkaufspreis von EUR 205 pro Dosis an. Hinzu kommt eine Pauschale für die Verabreichung von EUR 20, und das Ordinationshonorar.

 

Wird die Herpes Zoster-Impfung empfohlen?

Die Impfung gegen Herpes Zoster ist nicht für Kinder zugelassen und auch nicht vorgesehen! Es handelt sich ausschließlich um eine Impfung für Erwachsene.

Empfohlen ist die Impfung für alle Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr. Bei bestimmten Personengruppen (beispielsweise mit schweren Grunderkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen) kann eine Impfung gemäß individueller ärztlicher Empfehlung auch in früherem Alter erfolgen. Es ist keine Prüfung des Immunstatus vor der Impfung notwendig. Auch Personen, die bereits eine Herpes Zoster Infektion durchgemacht haben, können geimpft werden (mit einem Abstand von mehreren Jahren).

Derzeit sind zwei Impfstoffe zugelassen: ein Lebendimpfstoff (Zostavax) und der Totimpfstoff Shingrix®. Da der Lebendimpfstoff Zostavax nach wenigen Jahren an Wirksamkeit verliert und bei Immunschwäche ungeeignet ist, wird er nicht mehr empfohlen. Stattdessen wird der Totimpfstoff Shingrix aufgrund der lang anhaltenden Wirksamkeit zur Vorbeugung von Herpes zoster empfohlen. Die Empfehlung gilt für Personen am dem 50. Lebensjahr sowie nach individueller ärztlicher Abwägung auch für bestimmte Personengruppen mit besonders hohem Risiko. Der Totimpfstoff wird zweimalig intramuskulär (i.m.) in einem Abstand von mindestens zwei Monaten verabreicht

 

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Gürtelrose oder Herpes Zoster, Hautschmerzen mit Bläschen. Durchschnittsbewertung: 4.67 - von 18 Besucher
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