Herpes Simplex
Unschöne und lästige Bläschen im Gesicht oder in anderen Körperbereichen wie dem Genitalbereich sind Folgen der Erkrankung Herpes Simplex. Wie es zu dieser Erkrankung kommt und welche Therapieoptionen es gibt erfahren Sie hier.
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Was ist Herpes? Welche Formen gibt es?
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Wie wird ein Herpes diagnostiziert?
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Wie kommt es zur Erkrankung mit Herpes?
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Ist Herpes gefährlich für mein Kind?
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Wie hängt Herpes mit Gürtelrose zusammen?
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Gibt es weitere Komplikationen?
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Wie kann Herpes behandelt werden?
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Gibt es eine Impfung gegen Herpes?
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Gibt es pflanzliche oder andere Wirkstoffe, die helfen?
Was ist Herpes? Welche Formen gibt es?
Von den mehr als 100 Herpes-Virustypen gibt es 8 Unterformen von Herpes-simplex-Viren (HSV), die für Menschen relevant sind. Am häufigsten kommt es zur Erkrankung mit dem Herpes Simplex Typ 1 und 2. Die anderen Viren sind für andere Erkrankungen wie Varizellen (Feuchtblattern), Epstein Barr (Pfeiffersches Drüsenfieber) oder Pityriasis rosea (Röschenflechte) verantwortlich.
HSV Typ 1 kommt am häufigsten vor und verursacht klassische „Fieberblasen“, die meistens auf Mund und Lippen begrenzt sind.
HSV Typ 2 betrifft insbesondere den Genitalbereich.
Die Einteilung dieser Körperbereiche muss nicht zu 100% zutreffen, da auch Fälle von HSV1 im Genital und HSV 2 an den Lippen beschrieben sind. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch und über Gegenstände wie z.B. Trinkgläser.
Grundsätzlich können Haut, Schleimhaut und Nervengewebe betroffen sein. Selten kommt es bei Immunsupprimierten zur Infektion und in Folge zu einer Entzündung des Gehirns. Eine weitere Form, bei der schnell gehandelt werden muss, ist bei Augen- und Hornhautschädigungen, da es hier zur Erblindung kommen kann.
Bei ca. 90% der Erwachsenen wird im Zuge ärztlicher Untersuchungen eine Ansteckung mit Herpes (HSV1) festgestellt, welche zumeist im Kindesalter stattgefunden hat. Die Erstinfektion verläuft oft schwer. In der Pubertät kommt es dann vermehrt zu HSV2 Infektionen nach sexuellen Kontakten.
Wie wird ein Herpes diagnostiziert?
Herpes wird meistens durch die entsprechende Klinik diagnostiziert. Mit einem Bluttest lassen sich weitere Informationen über die Erkrankung gewinnen. Hier kann man feststellen, ob es sich um eine Erstinfektion oder eine Reaktivierung handelt. Ebenso kann man sagen um welchen Infektionstyp es sich handelt, Herpes Simplex Typ 1 oder Typ 2. Bei aktiver Infektion wird ein Abstrich von einem Bläschen genommen. Mittels bestimmter Laboruntersuchungen (PCR) erfolgt schließlich ein direkter Virusnachweis.
Gerne können Sie einen Termin in unserer Praxis in Wien vereinbaren.
Wie kommt es zur Erkrankung mit Herpes?
Durch die Infektion kommt es in den betroffenen Zellen zur Virusvermehrung. Die Zellen sterben dann ab und setzen Viren in der Umgebung frei. Es bilden sich kleine Bläschen auf der Haut oder Schleimhaut, die aufplatzen und nässen. Der entzündete Bereich kribbelt, juckt oder schmerzt. Eine Erstinfektion wird häufig von schweren Allgemeinsymptomen (Fieber und Krankheitsgefühl) begleitet. Die betroffene Stelle heilt meist ohne Narbe ab. Allerdings kommt die Erkrankung nach einer gewissen Zeit wieder an Ort und Stelle zum Vorschein, da sie lebenslang im Körper bleibt und bei Immunschwäche (z.B. durch Stress, Sonneneinwirkung oder Erkältung) reaktiviert wird. Die Schübe und die Zeit dazwischen hängen stark von individuellen Faktoren ab.
Ist Herpes gefährlich für mein Kind?
Eine Übertragung während der Schwangerschaft ist in aller Regel nicht möglich, da die Infektion meistens die Haut und Schleimhäute betrifft und nur selten Viren im Blut sind. Leidet man während des Geburtsprozesses an einem aktiven Herpes im Genitalbereich, kann sich das Kind anstecken. In diesem Fall wird häufig zum Kaiserschnitt geraten. Nach der Geburt werden besondere Schritte eingeleitet, um eine mögliche Infektion zu behandeln.
Wie hängt Herpes mit Gürtelrose zusammen?
Gürtelrose wird auch durch einen Virus der Herpesvirusfamilie (Varizellen-Zoster-Virus) verursacht. Nach einer Infektion mit diesem Virus kommt es zu Windpocken oder Feuchtblattern. Nach Abheilung der Erkrankung kann es durch Stress zur Reaktivierung kommen, die Reaktivierung äußert sich dann in Form einer Gürtelrose. Es gibt eine wirksame Impfung gegen Varizellen und Zoster, jedoch bietet diese keinen Schutz gegen eine Herpes-simplex-Infektion.
Gibt es weitere Komplikationen?
Ja, wenn die Haut des Patienten oder der Patientin durch eine schwere Neurodermitis geschädigt ist, kann es zu einem Eccema herpeticatum kommen. Hier vermehren sich die Herpesviren in der geschädigten Haut und verursachen starke Allgemeinbeschwerden. Die Patienten brauchen dann dringend ärztliche Versorgung.
Eine Erythema exsudativum multiforme (EEM) ist ebenso eine mögliche Nebenwirkung nach einer Herpesinfektion. Hier kommt es zur schießscheibenförmig strukturierten Ring-in-Ring-Struktur, sowie gelegentlich zu Schleimhautbefall.
Wie kann Herpes behandelt werden?
Leider ist die Erkrankung derzeit nicht heilbar. Je nach Ausprägung kann Herpes mit Salben oder Tabletten behandelt werden. Häufig wird Aciclovir oder ein verwandtes Produkt eingesetzt. Bei Patienten, die oft an Herpes leiden, kann eine Rezidivprophylaxe (Dauertherapie) mit einer niedrigen Dosis verordnet werden.
Gibt es eine Impfung gegen Herpes?
Eine Impfung gegen Herpes-Infektionen existiert bisher nicht.
Gibt es pflanzliche oder andere Wirkstoffe, die helfen?
Melissen-Extrakte und Kamille können zur Linderung beitragen. Lysin (Aminosäure) und hochdosiertes Zink werden als Prophylaxe und zur Behandlung eingesetzt. Mittels einer Hyperthermie mit einem (Wärme)-Stift lässt sich Herpes auch gut behandeln.