Körperpilz
Der Hautpilz stellt für viele Betroffene ein hartnäckiges Problem dar. Pilze können verschiedene Körperteile befallen und es dauert oft länger, bis eine Diagnose gestellt werden kann.
Was man dagegen machen kann erfahren Sie hier.
Foto: Abobe.stock Phanasitti
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Was sind Hautpilze?
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Wie macht sich ein Pilz bemerkbar?
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Wie steck ich mich an?
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Was begünstigt eine Pilzinfektion?
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Wie ansteckend ist eine Pilzinfektion?
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Welche Körperbereiche können betroffen sein?
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Wie lässt sich ein Pilz diagnostizieren?
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Kann man die Diagnostik schneller bekommen?
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Wie kann ich mich schützen?
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Wie sieht die Therapie aus?
Was sind Hautpilze?
Hautpilze oder Dermatomykosen schließen alle Pilze der Haut und Hautanhangsgebilde (Nägel und Haare) ein. Es gibt verschiedene Arten von Pilzen, die den Menschen befallen können. Die häufigsten Arten sind:
-Dermatophyten
-Hefepilze
-Schimmelpilze
Pilze lassen sich zusätzlich je nach Vorkommen klassifizieren.
Zoophile Dermatophyten befallen überwiegend Tiere, deutlich seltener Menschen. Übertragungen von Meerschweinchen auf Menschen wurden teilweise beobachtet. Ebenso können Patienten, die in südlichen Ländern Urlaub machen und mit freilaufenden Hunden Kontakt haben Ansteckungen aufweisen.
Anthropophile Dermatophyten hingegen befallen Menschen. Hier steckt man sich oft gegenseitig an, wie beim Fußpilz.
Geophile Dermatophyten leben normalerweise im Erdboden und aber können auch Menschen befallen.
Wie macht sich ein Pilz bemerkbar?
Meistens kommt es an den betroffenen Hautstellen zu Juckreiz, Brennen und Rötungen. Sehr häufig tritt eine randständige Schuppung auf, sowie weitere Hautveränderungen wie z.B. Pusteln.
Wie steck ich mich an?
Ansteckungsarten werden je nach Pilzart und betroffenem Bereich unterschieden. Eine Pilzinfektion kann von Mensch zu Mensch übertragen werden oder über kontaminierte Gegenstände. Wie oben erwähnt, können Tiere ebenso Quelle für eine Infektion sein.
Was begünstigt eine Pilzinfektion?
Ein Risikofaktor ist das Alter, denn ältere Patienten sind häufiger betroffen. Bei Grunderkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen, kann es schneller zur Pilzinfektion kommen. Warme feuchte Areale (Leisten, Achseln oder Schuhe) bieten optimale Bedingungen für die Vermehrung von Pilzen.
Wie ansteckend ist eine Pilzinfektion?
Das kommt auf die Pilzart an. Eine Ansteckung erfolgt über Pilzsporen, die sogenannten Keimzellen der Pilze. In der Regel kommt es durch den Kontakt bei entsprechenden Bedingungen schnell zu einer Infektion.
Welche Körperbereiche können betroffen sein?
Prinzipiell kann jede Körperfläche betroffen sein. Häufig findet man Sprosspilze (z.B. Candida) in den Leisten, Achseln oder anderen Hautfalten. Typische Stellen, welche auch sehr oft von Pilzen befallen werden sind Kopf, Füße und Nägel. Bei Diabetikern kann der Candida-Pilz auch an anderen Stellen auftreten.
Wie lässt sich ein Pilz diagnostizieren?
Da ein Pilz meistens nicht von selbst abheilt und sich auf die restliche gesunde Haut ausbreiten kann, sollte man bei auffälligen Hautveränderungen ärztliche Hilfe aufsuchen, um baldmöglichst mit einer Therapie zu beginnen. Der Pilz führt zu typischen Veränderungen und wird im Rahmen eines Gesamtkonzeptes durch den Hautarzt behandelt.
Die genaue Pilzspezies lässt sich durch eine Pilzkultur ermitteln. Im Rahmen der Untersuchung erfolgt auch eine Resistenzbestimmung. Somit kann die Therapie genau auf die vorhandene Pilzspezies abgestimmt werden. Es gibt aber auch andere Erkrankungen, die auf den ersten Blick wie ein Pilz aussehen können, z.B. Röschen- oder Schuppenflechte.
Manchmal ist ein Pilz auch ein erster Hinweis auf eine andere Systemerkrankung, wie Diabetes Mellitus oder eine Durchblutungsstörung. Deshalb ist es hierbei wichtig eine genaue Ursachenforschung zu betreiben.
Kann man die Diagnostik auch schneller bekommen?
Normalerweise muss man für die genaue Diagnose einer Pilzkultur viel Zeit einplanen. Bis zu sechs Wochen kann es dauern, bis ein Ergebnis aus dem Labor vorliegt.
Mit der brandneuen erregerspezifischen Methode des EUROArray Dermatomycosis gelingt dies im Vergleich dazu innerhalb weniger Tage. Man erhält den Befund zeitnah und kann schnell mit einer Therapie ansetzen. Hier wird ein molekularbiologisches Verfahren angewandt, bei welchem man sogar Hinweise auf die Infektionsquellen und die Überträger des Pilzes erhalten kann (z.B. menschliche oder tierische Träger). Dies kann für die anschließende gezielte Therapie einen wichtigen Erfolgsfaktor darstellen.
Wir freuen uns als erste Ordination in Österreich Ihnen ab März 2021 die Möglichkeit zu bieten innerhalb von wenigen Tage zu wissen ob ein Pilz vorhanden ist. Hierfür haben wir ein spezielles Gerät angeschafft, und die Probe wird direkt in der Praxis für Sie analysiert.
Diese Diagnosemethode kann auch bei anderen Pilzerkrankungen eingesetzt werden.
Kosten pro Ansatz: 220€ (wird nicht von der Krankenkasse übernommen)
Wie kann ich mich schützen?
Am besten schützt man sich durch die Vermeidung von Kontakt zum Erreger.
Es gibt einige einfache Maßnahmen mit denen man sich vor einer (Re-)Infektion schützen kann.
Diese sind:
-Vermeidung von nichtatmungsaktiver (synthetischer) Kleidung, Schuhen und Socken
-Tägliches Wechseln der Bekleidung
-Tragen von Baumwollsocken und Waschen bei 60°C
-Tragen von Badeschuhen in öffentlichen Einrichtungen (Sauna, Fitnessstudios, Schwimmbäder)
-Gutes Abtrocknen der Füße, auch zwischen den Zehen
-Vermeidung von Kontakt zu fremden Tieren
Wie sieht die Therapie bei einer Pilzinfektion aus?
Je nach betroffener Körperstelle und Ausprägung kommen eine lokale oder systemische Behandlung mit Antimykotika (Antipilzmittel) in Frage. Häufig werden sowohl Tabletten als auch eine Creme zur äußerlichen Anwendung verordnet.
Wichtig ist es eine geeignete und zielgerichtete Therapie einzuleiten, da manche Pilzspezies gegen bestimmte Medikamente resistent sind.
Gerne können Sie einen Termin in unserer Praxis in Wien vereinbaren.